Ratgeber Trockene Vagina
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Diagnose einer trockenen Vagina ähnelt einer normalen gynäkologischen Untersuchung beim Frauenarzt. Wichtig ist hier eine ausführliche Besprechung der Symptome, bei welcher sich die Frau traut ihre Beschwerden zu benennen. Dazu kann es nützlich sein, wenn Betroffene sich bereits im Vorfeld Gedanken über Art, Dauer und Intensität ihrer Beschwerden machen. Zusätzlich wird eine Sexualanamnese vorgenommen, die Aufschluss über die sexuelle Aufklärung, Krisen in der Partnerschaft oder negative Erlebnisse der Betroffenen geben kann. Die körperliche Untersuchung überprüft mögliche organische Ursachen für die trockene Vagina, wie Scheidenentzündungen, Operationsfolgen oder Zysten. Ultraschalluntersuchungen, ein Abstrich und eine Abtastung des Unterleibs bieten detaillierte Anhaltspunkte für eine Diagnose.
Diagnose einer trockenen Vagina
Sollten Probleme mit einer trockenen Vagina auftreten, ist der Frauenarzt der beste Ansprechpartner für die Diagnose. Dieser kann die Ursache der trockenen Vagina abklären und eine Diagnose stellen, die mögliche Therapien aufzeigt. Bei dem Arztbesuch findet vor der Diagnose zunächst eine Besprechung der Symptome statt.
Eine trockene Vagina kann nicht nur Ausdruck mangelnder Erregungsfähigkeit, sondern auch Anzeichen von Infektionen und Krankheiten oder Nebenwirkung einer Therapie sein. Daher sollten Symptome, die eine trockene Vagina begleiten, möglichst genau beschrieben werden, um eine Diagnose zu ermöglichen. Die Bandbreite möglicher Beschwerden reicht von zu wenig Feuchtigkeit, Druckgefühlen, Jucken und Brennen bis hin zu Schmerzen beim und auch nach dem Geschlechtsverkehr.
Auch Intensität und Dauer der Beschwerden sollten beschrieben werden. Außerdem erfragt der Frauenarzt Medikamenteneinnahme und Vorerkrankungen, die auch eine Rolle spielen können, wenn sie Harnröhre, Blase, Darm, Rücken oder Haut betreffen.
Diagnose einer trockenen Vagina: Sexualanamnese sucht nach psychischen Ursachen
Sind Beschwerden und Vorbelastungen geklärt, folgt in der Diagnose eine Sexualanamnese, in der nach psychischen Auslösern für eine trockene Vagina gesucht wird. Dieses Gespräch kann Fragen nach dem Sexualleben, der Pubertät, Menstruation und Verhütung umfassen. Auch Erlebnisse in der Kindheit, die Erziehung und Aufklärung im Bereich der Sexualität, Partnerschaftskrisen und die Selbstwahrnehmung können Teil der Sexualanamnese bezüglich der trockenen Vagina sein. Unter Umständen treten hier bereits Schwierigkeiten wie Unsicherheit, mangelnde Informationen oder negative Erlebnisse zutage, die eine trockene Vagina begünstigen.
Diagnose einer trockenen Vagina: die körperliche Untersuchung
Nach der Sexualanamnese folgt die gynäkologische Untersuchung, die organische Ursachen für die Diagnose der trockenen Vagina feststellt. Dazu gehören Operationsfolgen, Verletzungen, Missbildungen oder Infektionen. Während der gynäkologischen Untersuchung achtet der Arzt insbesondere auf Ausprägung und Farbe der Scheidenschleimhaut, die ihm bereits erste Hinweise für eine Diagnose geben kann.
Zu dieser körperlichen Untersuchung gehört eine Ultraschalluntersuchung, die Sonografie. Dazu wird zur Diagnose ein Schallkopf in die Vagina eingeführt, der mit Ultraschallbilder aus mehreren Positionen eine detaillierte Überprüfung von Vagina und Gebärmutter ermöglicht. So kann eine Diagnose von Zysten, Geschwülsten oder Ähnlichem schnell gestellt werden.
Danach wird ein Abstrich genommen, um zu untersuchen, ob die trockene Vagina von einer Entzündung beispielsweise durch Chlamydien oder Scheidenpilz verursacht wird. Besteht der Verdacht auf Infektionen oder Geschlechtskrankheiten müssen häufig weitere Laboruntersuchungen zur Diagnose durchgeführt werden. Auch der ph-Wert der Vagina wird überprüft, da er viel über mögliche Ursachen der trockenen Vagina aussagt. Es folgt eine Abtastung, die Auskunft über die Ausprägung von Eierstöcken und Gebärmutter gibt. Ist eine Diagnose für die trockene Vagina gestellt, behandelt je nach Ursache entweder der Frauenarzt weiter oder rät zu der Aufnahme einer Sexualtherapie.
Miriam Schaum
Um eine trockene Vagina zu verhindern, kann oft schon viel zur Vorbeugung getan werden. Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen sind wichtig, um Symptome für Infektionen oder Krankheiten zu erkennen. Darüber hinaus kann eine gesunde Lebensweise und die Beschäftigung mit dem eigenen Körper Erregungsstörungen vorbeugen. Außerdem sollte übertriebene Hygiene vermieden werden, um den Säureschutzmantel der Haut nicht anzugreifen. Sonst ist der natürliche Schutz gegen Keime und Bakterien nicht gewährleistet. Reizungen der Vagina können auch durch zu enge Kleidung oder bestimmte Materialien verursacht werden. Gut sitzende Baumwollunterwäsche kann empfehlenswert sein. Auch die Entscheidung für bestimmte Hygieneprodukte, wie Tampons und Binden, hat Auswirkungen auf die Feuchtigkeit der Vagina.
Die Diagnose einer trockenen Vagina ähnelt einer normalen gynäkologischen Untersuchung beim Frauenarzt. Wichtig ist hier eine ausführliche Besprechung der Symptome, bei welcher sich die Frau traut ihre Beschwerden zu benennen. Dazu kann es nützlich sein, wenn Betroffene sich bereits im Vorfeld Gedanken über Art, Dauer und Intensität ihrer Beschwerden machen. Zusätzlich wird eine Sexualanamnese vorgenommen, die Aufschluss über die sexuelle Aufklärung, Krisen in der Partnerschaft oder negative Erlebnisse der Betroffenen geben kann. Die körperliche Untersuchung überprüft mögliche organische Ursachen für die trockene Vagina, wie Scheidenentzündungen, Operationsfolgen oder Zysten. Ultraschalluntersuchungen, ein Abstrich und eine Abtastung des Unterleibs bieten detaillierte Anhaltspunkte für eine Diagnose.
Aufgrund der vielschichtigen Ursachen erfolgt die Therapie einer trockenen Vagina nach den Ursachen. Ist Östrogenmangel der Grund, können östrogenhaltige Salben zur lokalen Anwendung helfen. Sonst könnte eine Hormonersatztherapie in Tabletten- oder Pflasterform neben anderen Wechseljahresbeschwerden auch eine trockene Vagina behandeln. Liegen psychische Ursachen für die trockene Vagina vor, sollte eine sexualmedizinische Therapie begonnen werden. Insbesondere eine Paartherapie kann hier neues Vertrauen zwischen den Partnern aufbauen und das sexuelle Selbstvertrauen stärken. Manchmal kann ein aufklärendes Gespräch in der Therapie den Betroffenen die Angst vor scheinbaren Tabuthemen nehmen und ihnen helfen, sich offener mit dem Thema der sexuellen Erregbarkeit zu beschäftigen.